Korinthisches Kapitell Inv.-Nr. Sk 80
Kaiserzeitlich, 3.–4. Jh. n. Chr. (?)
Weißer, mittelkristalliner Marmor.
H 15,5 cm B 19 cm Diagonale 26,5 cm
Zugang: Alter Bestand, wahrscheinlich im 18. Jh. erworben. |
Erhaltungszustand/Restaurierung: Eine Ecke der Abakusplatte mit Volute abgebrochen, die anderen Ecken bestoßen. Im 2. Weltkrieg durch Brandeinwirkung beschädigt, Oberfläche bröselig verwittert, großflächig schwarz verfärbt. Restaurierung 1985: gereinigt, gefestigt.
Beschreibung: Vier kantig gebildete, scharf gezackte Akanthusblätter umhüllen den Kalathos des Kapitells und öffnen sich zu den Ecken der geschweiften Abakusplatte. Auf jeder Seite wachsen zwischen den Akanthusblättern zwei stilisierte Blattstengel empor, die sich unter den Ecken der Abakusplatte zu knappen, weit oben sitzenden Voluten einrollen. Den Zwickel zwischen den Stengeln nimmt jeweils ein schmaler flacher Blattkelch ein. Der Rand der Abakusplatte ist auf jeder Seite mit einer zentralen Blüte verziert. Die unebene Oberfläche der Ober- und der Unterseite des Kapitells ist mit dem Spitzeisen bearbeitet und nicht geglättet. Am Rand der Oberseite befindet sich ein tiefes rundes Bohrloch.
Das Kapitell lehnt sich in seiner Gestaltung an den korinthischen Typus an. Sein kleines Format spricht gegen eine Verwendung als Bauglied. Wahrscheinlich war es eher ein dekoratives Element von Innen- oder Gartenarchitektur, könnte aber auch Bestandteil einer Votivsäule gewesen sein. Das Dübelloch in der Oberseite rührt möglicherweise von der Verbindung mit einem anderen Objekt her.
Publiziert:
Bieber 1915, Nr. 91.
Literatur: Zur Form, jedoch mit glatten Blättern: Giuliano 1991, 100 Nr. 171 Abb. (S. Lupi).
(NZE)
| | |
Wählen
Sie ein Bild für eine größere Ansicht
|
|