Erhaltungszustand/Restaurierung: Unergänzt. In der Taille gebrochen, Unterkörper verloren. RS flach, Werkspuren. Restaurierung 1973: gereinigt.

Beschreibung: Das Oberteil einer idolartigen Statuette mit flacher unmodellierter Rückseite gibt eine Frau in einem langärmeligen eng anliegenden Gewand wieder. Sie trägt eine ägyptisierende perückenähnliche Kopfbedeckung und eine Halskette mit Anhänger. Mit beiden Händen fasst sie ein rot bemaltes Tympanon rechtwinklig vor ihrer Brust. Die ursprünglich ca. 30 cm hohe Standfigur wird in Analogie zu den motivisch und stilistisch verwandten Statuetten aus Kalkstein oder Terrakotta eine musizierende Adorantin oder Priesterin dargestellt haben. Von ca. 700 bis 475 v. Chr. erlebt die kyprische Plastik einen bedeutenden Aufschwung und fertigt vornehmlich aus einheimischem Kalkstein klein- und großformatige Votive für die zahlreichen Heiligtümer und Nekropolen. Zu der Fülle der Motive, der Figurentypen und der Lokalstile hat die politische und historische Situation der strategisch wichtigen Insel – seit 707 v. Chr. unter assyrischer, seit 569 v. Chr. unter ägyptischer und seit 545 v. Chr. unter persischer Oberherrschaft – in dieser archaischen Periode wesentlich beigetragen.

Publiziert:
Unpubliziert.


Literatur: Zum Kopf: A. M. Nielsen, The Cypriote Collection. Ny Carlsberg Glyptotek Kopenhagen (1992) Nr. 20 Abb. AE.I.N. 362 Kopf einer Kalksteinstatuette mit ›ägypt. Kopftuch‹, Halsschmuck, roten Farbresten, H 6,4 cm, Kypro-archaisch II. – Zu Tympanon-Spielern (Terrakotten): Berlin, SMPK Antikensammlung M. I. 8015, 18 obere Statuettenhälfte aus Dali/Idalion, H 7,5 cm, Kypro-archaisch; Nielsen a. O. Nr. 31 I.N. 3611 H 11,5 cm.

(PG)

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